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Finanzlexikon: spekulation

spekulation

Der Ausdruck Spekulation (von lat. speculari spähen, beobachten; von einem erhöhten Standpunkt aus in die Ferne spähen) bezeichnet die planvolle Handlung einer wirtschaftenden Person, die nach lukrativen, zumeist kurzfristigen Investitionsmöglichkeiten Ausschau hält.

Damit unterscheidet sich der Spekulant von einem Spieler ("Zocker"): Ersterer handelt wohlüberlegt, indem er seinen Anlageentscheidungen vornehmlich ökonomische Ursachen und insbesondere die Analyse von Preisdeterminanten zugrunde legt. Letzterer hingegen handelt willkürlich "auf gut Glück".

Ziel einer jeden Spekulation ist es, einen finanziellen Vorteil (mehr Einkommen) durch die künftige Realisierung einer erwarteten Markteinschätzung zu erzielen. Das finanzielle Ergebnis (Gewinn oder Verlust) einer jeden Spekulation besteht dabei stets in der Differenz zwischen Kaufpreis und Verkaufpreis eines Marktgegenstandes, bereinigt um Kosten des Handels (Transaktionskosten).

Erfolgreiche Spekulationen sind hauptsächlich auf das frühzeitige Erkennen und Ausnutzen von vermuteten Fehleinschätzungen des Marktes durch Marktbeteiligte über künftige Kursentwicklungen zurückzuführen, die sich wiederum durch ungleich verteiltes Wissen und Können zwischen Käufern und Verkäufern erklären lassen. Korrigiert der Markt anschließend diese Fehleinschätzungen, resultieren daraus Spekulationsgewinne. Schlägt die Spekulation fehl, so können Spekulationsverluste entstehen.

Die von Spekulationen ausgehenden enormen Beträge an Risikokapital bewirken eine Konzentration finanzieller Mittel auf ausgewählte Handelsinstrumente (Devisen, Aktien, Anleihen, Optionen und andere Derivate) und tragen somit zu einer Erhöhung der Liquidität aber auch der Unsicherheit der Kapitalmärkte bei. So stand Ende des 20 Jahrhunderts der durch realen Güteraustausch benötigten Menge an weltweiten Kapitalmitteln ein 50-fach höheres Spekulationskapital entgegen. Anders ausgedrückt wurden ca. 98 % aller Kapitalmittel zu Spekulation benutzt.

Eine weitere wichtige volkswirtschaftliche Funktion der Spekulation besteht darin, dass sich über den Kapitalmarkt gegebene unternehmerische Risiken gegen eine angemessene Renditeerwartung an die Gruppe der Spekulanten übertragen lassen (Hedging).

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